Co'Co'-GÜTERZUG-DIESELLOKOMOTIVE M 62 (V200, ST 44)

Als Abwandlung der breitspurigen russischen Loktype TE 3/TE 30 lieferte das in der Ukraine liegende Lokomotivwerk LUGANSK ab 1965 an alle Bahnverwaltungen der damaligen sozialistischen Staatengemeinschaft als "Ostblock-Einheitslok" die M 62 aus. Dabei handelte es sich um eine dieselelektrische Güterzuglok von robuster Bauart. Je nach Bahnverwaltung wurde die Lok M 62 (MAV), T 679 (CSD), ST 44 (PKP), V200 / ab 1970 BR 120 (DR) oder M 62.9 (GySEV) genannt. Diese Lokomotiven sind bis heute in vielen Ländern im Einsatz. Unser Foto zeigt eine durch Fa. ZUR KANIEWSKI / INTERLOK nach Deutschland vermittelte hauptrevidierte Lokomotive dieser Baureihe bei der Abnahme-Probefahrt in Polen.

(H.Schmidtendorf)

Das Datenblatt zeigt die wesentlichen Parameter der Version der Deutschen Reichsbahn. Die Lok zeigt eine Dauerzugkraft von 190 kN bei Mindestgeschwindigkeit 20 km/h, die maximale Anfahrzugkraft beträgt ca. 300 kN. Der Kraftstoffverbrauch beträgt 230 g/kWh, was eine Reichweite von ca. 800 km erlaubt. Eine Wagenzugheizung ist nicht vorhanden. Die größte Breite beträgt 2950 mm. Der Drehgestellachsstand ist 4200 mm. Der Raddurchmesser beträgt 1050 mm neu/960 mm abgenutzt. Mittelachse zeigt 28 mm Seitenverschieblichkeit. Die Lok fasst 950 kg Kühlwasser und 800 kg Schmieröl.

Die nachfolgende Lastentabelle zeigt die Traktionseigenschaften der Lokomotive bei Einzeleinsatz.

Die Antriebsanlage ist ein langsamlaufender, zweistufig aufgeladener Zweitakt-Dieselmotor vom Typ Kolumna 14D40, ein Zwölfzylinder-V-Motor mit direkter Einspritzung und ventilgesteuertem Auslaß, mit Woodward-Füllungsregelung in 15 Stufen (Leerlauf 400 min ¯¹/Nenndrehzahl 750 min¯¹, Zwangsumlaufkühlung, Anlassen des Motors mittels Traktionsgenerator als batteriegespeister Reihenschlußmotor).

Weitere Einzelheiten der RGW-Einheitslok sind ein zehnpoliger Gleichstromgenerator Charkow GP 312, frenderregt und fremdbelüftet, Dauerleistung 1254 kW/Stundenleistung 1490 kW, Dauerstrom 3570 A bei 356 V oder 2230 A bei 750 V, Minutenstrom 6600 A; Tatzlager - Reihenschlußmotoren Charkow ED 107 mit zweistufiger Feldschwächung (37 und 60 %), max. 2290 min¯¹, Dauerstrom 372 A/Stundenstrom 700 A, einseitige, geradverzahnte Übersetzung 68:15 = 1:4,53.

Durch Fremdeinspeisung über Schleppkabel in den Fahrmotor 5 ist es möglich, im Bahnwerksbereich die Lok ohne Start des Dieselmotors zu bewegen. Durch direkte Beziehungen zu den östlichen Bahnverwaltungen können wir auch die in der Sowjetunion erprobte DOPPELTRAKTIONS-Einrichtung liefern, so dass zwei der Lokomotiven vom vorderen Führerhaus aus zu steuern sind, was ein 4000-PS (2980 kW)-Kraftpaket zu günstigem Preis ergibt.

Die Weiterentwicklung dieser bewährten Lok ist die mit 3000 PS entsprechend stärkere V220 (130/132).

(Reinh.Lehmann)

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